Miguel
Das Unternehmen sieht Leute wie Miguel nicht gerne. Er schimpft über die zunehmende Umweltverschmutzung, die der zyanidbasierte Goldbergbau verursacht, über die versiegenden Wasserquellen, die Angst vor Vergiftungen. Sein Vieh muss er heutzutage viel häufiger mit Medikamenten behandeln lassen als früher. Alles Auswirkungen der Mine, die in nächster Nähe operiert.
Miguel gerät aufgrund seines offenen Widerstands immer wieder in’s Visier der mächtigen Mine, die in Cajamarca von der Polizei über die Regionalregierung bis hin zu Krankenhäusern, Ärzten, Sicherheitspersonal und amtlichen Behörden alle korrumpiert und alles kontrolliert. Drei Gerichtsverfahren laufen derzeit gegen ihn: dringen zum Beispiel die Mitarbeiter der Mine unerlaubt auf seinem Land ein, so werden nicht etwa diese verhaftet, sondern im Nu ist der Spieß umgedreht und Miguel hat ein Verfahren wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt am Hals.
„Leg’ Dich nicht mit uns an“, lautet die deutliche Botschaft, die Miguel von der Mine und ihren Sicherheitskräften immer wieder erhält. Und in der Tat haben andere Bauernführer wie er schon mit dem Leben dafür bezahlt, dass sie sich der Mine allzu offensiv in den Weg gestellt haben. Von Angst aber will Miguel nichts hören: „Ich fürchte den Tod nicht, denn sterben müssen wir alle irgendwann. Das einzige, wovor wir Menschen uns fürchten sollten, ist Gottes gerechtes Urteil über uns.“
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