Wandern zwischen den Welten....

19.03.08

Ministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, besucht Misereor-Projekt in Lomas de Carabayllo

Am 18.3. besuchte die Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, ein von der Misereor-Partnerorganisation CIDAP durchgeführtes Projekt im limeñischen Stadtteil Lomas de Carabayllo. Begleitet wurde die Ministerin von einer Delegation, bestehend aus Frau Dorothea Groth, Leiterin des Referats Lateinamerika im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dem Botschafter Dr. Christoph Müller sowie der Beauftragten für wirtschaftliche Zusammenarbeit der deutschen Botschaft, Kerstin Sieverdingbeck.

Die Bevölkerung von Lomas de Carabaylllo präsentierte der Delegation ihre Umweltproblematik, die v.a. zurückzuführen ist auf eine illegal operierende Sondermüllkippe, die mitten in dem armen Stadtteil liegt: Menschen ohne andere Einkommensmöglichkeiten und eine sichere Lebensgrundlage recyceln dort seit vielen Jahren hochinfektiösen Krankenhausmüll, was eine massive Gefährdung sowohl ihrer eigenen Gesundheit als auch der Menschen darstellt, die später mit den recycelten Kanülen, Spritzen und Handschuhen behandelt werden.

Außerdem brennen die Menschen zur Gewinnung von Blei alte Autobatterien aus und verkaufen den Rohstoff dann an metallverarbeitende Unternehmen. Beide Aktivitäten führen zu gravierenden Umwelt- und Gesundheitsproblemen.

Die Misereor-Partnerorganisation CIDAP hat mit den Menschen vor Ort eine Gesundheitsstudie durchgeführt und nachgewiesen, dass die Menschen massiv erhöhte Bleiwerte im Blut haben. Die Nichtregierungsorganisation hat sowohl auf lokaler als auch nationaler Ebene Vorschläge zur Lösung der Problematik erarbeitet.: so sollen in einem ersten Schritt die Müllrecycler ausgebildet und für die Problematik sensibilisiert werden. Auf nationaler Ebene wurde ein Gesetzesvorschlag vorgelegt, der die Einfuhr alter Autobatterien zum Recycling verbietet.

Die deutsche Politikerin hörte den Bewohnerinnen mit großem Interesse zu und versprach, die Problematik auch in ihren Gesprächen mit peruanischen Regierungsvertretern zur Sprache zu bringen. Es genüge nicht, dass das Land ein hohes wirtschaftliches Wachstum verzeichne, wenn dieses Wachstum nicht auch bei den ärmsten Bevölkerungsschichten ankomme. Sie versprach, dass die bundesdeutsche Regierung der peruanischen Regierung Unterstützung und Beratung bei der Schaffung eines Umweltministeriums sowie bei der Implementierung einer nachhaltigen Umweltpolitik anbieten werde.

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