Wandern zwischen den Welten....

11.06.07

Raus auf's Campo!!

Projektbesuche auf dem Land – immer wieder anstrengend, immer wieder faszinierend...

Mein jüngster Projektbesuch bei einer Partnerorganisation hat mich mal wieder in einen der hintersten Winkel Perus geführt. Diese Reisen gehören ja in gewisser Weise zu meinem Arbeitsalltag hier – doch zur Routine werden sie nicht. Dazu sind sie einfach zu einzigartig. Die Landschaften – die Menschen – die Problematiken – die Gespräche. Man taucht ein, ganz und gar, und wenn ich dann wieder hier in meiner Wohnung in Lima auftauche, fühle ich mich irgendwie durch den Wind, froh, zu Hause zu sein, froh aber auch, immer wieder die Möglichkeit zu haben, solche Reisen unternehmen zu können, in Welten vorzustoßen, die jedem noch so neugierigen Touristen verschlossen bleiben.

Bei aller Unterschiedlichkeit haben diese Projektbesuche auf dem Land aber auch Gemeinsamkeiten: in der Regel beginnen sie damit, dass mich ein Vertreter der von Misereor unterstützten Institution am Flughafen oder am Busbahnhof in der Hauptstadt der Region abholt. Meist im allradbetriebenen Pick-Up-Truck (Marke Toyota), das Gefährt, das quasi das Markenzeichen aller NGOs ist – vermutlich weltweit.

Wir fahren zur betreffenden Institution, dort gibt es meist eine erste Begrüßungsrunde, man stellt sich vor, tauscht sich über Ziele und besondere Anliegen des Besuchs aus, isst noch was, steigt dann zu viert oder fünft oder sechst in den inzwischen vollbepackten Truck und fährt los. Zu Beginn der Fahrt ein Gebet und die Bitte um Gottes Segen – ein Ritual, das mich am Anfang immer überraschte und inzwischen fehlt es mir, wenn es nicht stattfindet. Anfangs sind die Straßen noch asphaltiert, gehen dann aber alsbald in Schotter- oder besser Schlaglochpisten über. Da unsere Projektpartner meist in den entlegeneren Gegenden arbeiten, kann die Fahrt schon mal 5 bis 8 Stunden dauern (ohne dass man dabei beträchtliche Distanzen zurückgelegt hätte).

Dann kommt man an.

Einigermaßen durchgeschüttelt und in der echten „Campo-Stimmung“.

Bei kirchlichen Institutionen erfolgt die Unterbringung in einem Centro Parroquial, unter dem bescheidenen Obdach der Kirche. Dort erwartet mich ein nüchternes Zimmer mit einer nicht näher zu inspizierenden Matratze, Decken, wenn alles gut geht zwei Leintücher, meist ein zum Genickbrechen geeignetes Kissen in Brettform. Ab und zu teilt man das Bett mit lästigen Flöhen.

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