Wandern zwischen den Welten....

20.08.07

Erdbeben in Peru

Am 15.08.2007 um 18:41 ereignete sich in Peru ein großes Erdbeben der Stärke 7,5 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag ca. 150 km südöstlich von Lima im Pazifischen Ozean. Am schlimmsten betroffen von dem Beben sind die Städte Ica, Pisco, Chincha und Cañete, etwa 240 km südlich von Lima. Sie wurden teilweise bis zu 90% zerstört. Dort kamen nach bisherigen Angaben mehr als 504 Menschen um’s Leben, mehr als 16.000 Familien sind ohne Obdach und fast zweitausend Menschen sind verletzt. Die Strom- und Wasserversorgung ist in den betroffenen Orten komplett zusammengebrochen. Die Hoffnungen, nach inzwischen 5 Tagen noch Überlebende in den Trümmern zu finden, gehen inzwischen gegen Null.Die 9 Millionen-Stadt Lima ist dagegen mit dem Schrecken davongekommen. Das fast dreiminütige Beben war in der Hauptstadt zwar deutlich spürbar und ließ die Menschen auf die Straßen und Plätze flüchten. Es führte aber glücklicherweise zu keinen großen Schäden.

Mehrere hundert Nachbeben haben seit Mittwoch die Region erschüttert, wobei die meisten nicht spürbar sind, einige jedoch bis zu 5,5 Grad auf der Richterskala erreichten. Da allen der Schreck vom Mittwoch noch in den Knochen steckt, lösen die ja auch sonst in LIma nicht so seltenen Erdstöße nun sehr großes Unbehagen aus!

Die peruanische Regierung, NGOs, Kirchen sowie private Unternehmen haben rasch mit Hilfslieferungen begonnen und Mittel für die Katastrophenhilfe bereitgestellt. Die Situation vor Ort ist dennoch nach wie vor chaotisch, weil die Zufahrtsstraßen in die Erdbebengebiete durch das Beben zerstört wurden und die Hilfslieferungen nur langsam in die am schwersten betroffenen Gebiete gelangen. Die Menschen in den Erdbebengebieten leiden Hunger und Durst. Durch die wachsende Verzweiflung der Menschen kommt es zu Überfällen und kriminellen Ausschreitungen. Der Staat hat inzwischen mehr Militärs bereitgestellt, um den sicheren Transport der Güter in die Katastrophenregion zu gewährleisten.
Um die 400 Tonnen Nahrungsmittel und Wasser müssen täglich in das Katastrophengebiet transportiert werden, was durch den schlechten Straßenzustand erheblich erschwert wird. Aufgrund der nach wie vor nicht geborgenen Leichen wird inzwischen auch der Ausbruch von Epidemien befürchtet.
Immer wieder wird bei unseren Partnerorganisationen und in den Medien über die mangelhafte Koordination der verschiedenen Akteure berichtet. Unsere Partnerorganisation CEAS hat gemeinsam mit Caritas Peru einen Notfallplan erarbeitet und konzentriert sich derzeit neben der konkreten Verteilung von Hilfsgütern, Medikamenten sowie der Versorgung der Kranken auf die Verbesserung der Koordination.

Für diejenigen unter meinen Lesern, die in Lima sitzen und Güter spenden wollen, hat CEAS eine Annahmestelle eingerichtet. Bitte bringt saubere Kleidung, Decken, Taschenlampen, Batterien, nicht-verderbliche Lebensmittel in die Av. Salaverry 1945, Jesús Maria. Von dort aus fahren alle 2 Tage LKWs in’s Erdbebengebiet.

Wer Geld spenden möchte, kann dies ebenfalls gerne tun. Hier die Bankverbindung von Misereor: Konto 52 100 bei der Sparkasse Aachen (BLZ 390 500 00) Stichwort "Erdbeben Peru"

Zum Thema "Spenden" noch ein Nachsatz: Besser als zweckgebundene Spenden sind Spenden ohne eine Stichwort-Angabe. Misereor oder jedes andere Hilfswerk, das Euch am geeignetsten erscheint, wird in jedem Fall das Geld immer dort einsetzen, wo es gerade am meisten gebraucht wird. Zu viele zweckgebundene Spenden für eine spezifische Katastrophe können für ein Hilfswerk auch schnell zum Problem werden, da das Geld dann innerhalb einer bestimmten Frist für genau dieses Gebiet ausgegeben werden muss – und Schnelligkeit ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit Sinnhaftigkeit.... Wenn Ihr Eure Spenden nicht einem spezifischen Zweck widmet, können sie auch in mittel- und langfristige Wiederaufbauprojekte fließen...

(weitere Fotos hier http://s20133.gridserver.com/peruenemergencia/index.html )


 
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