Wandern zwischen den Welten....

30.08.07

Oh Du schönes Landleben !!!

Wenn man am Sonntag in der peruanischen Provinz über die Dörfer fährt, begegnet einem so allerlei Skurriles: neulich zwischen Maras und Moray zum Beispiel, es war so gegen halb sechs Uhr abends, kurz vor Sonnenuntergang, Kinder trieben gerade die Schafherden zurück in’s Dorf, die Landschaft strahlte wochenendliche Ruhe und Geruhsamkeit aus.

Zwei Frauen am Wegrand winken uns und machen deutlich, dass sie gerne mitfahren wollen. Wir halten an und die beiden alten Damen klettern kchernd und gackernd auf die Rückbank. Ich frage: „Nach Maras?“ und die Alten nicken eifrig. „Gracias, Mama“, sagt die eine und grinst mich breit und zahnlos an. Dass hier „Mamá“ einfach ein Ausdruck freundschaftlicher Verbundenheit ist, weiß ich inzwischen, und wundere mich nicht weiter drüber. Strahlend wie die Honigkuchen- pferde sitzen die beiden alten, runzligen Damen auf dem Rücksitz und freuen sich, mit zwei Gringos in so einem schicken Autos zu sitzen und sich den langen Fußweg zu sparen. Die Verständigung läuft holprig, da die Damen kaum spanisch sprechen, und ich leider nach wie vor kein Quechua kann. Es ist aber letztlich auch gar nicht so wichtig, immer die exakt richtigen Worte zu finden. Manche Situaitonen bedürfen keiner großen Erklärung.

Und so kippt die eine Mamita nach wenigen Momenten auch promt zur Seite und nickt ein, während mir die andere immer wieder mal von hinten auf die Schulter klopt und ihr „Gracias Mamá“ wiederholt. Der Wagen füllt sich schnell mit einem süßlichen, leicht stechenden Geruch nach Zuckerrohrschnaps, und so beantwortet sich auch die Frage, woher die beiden wohl kommen. Sonntag ist Feiertag, und die beiden Alten haben das wörtlich genommen und sich ein paar tragos einverleibt. Kurz vor Maras sagt die Wachere der beiden „baja“, was soviel bedeutet wie: wir steigen hier aus. Wir halten an und die beiden ziehen torkelnd von dannen. Zurück bleibt nur der Geruch nach einem dörflichen Festtag...

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