Goldgräberstimmung am Cerro del Toro
Zwischen 300 bis 400 solcher Becken soll es auf dem Cerro del Toro geben, allerdings sind diese Angaben nicht bestätigt, weil die Bergbauern den Zugang zum Berg verweigern. Die Zyanidbrühe wird mit dem Regen in die Flüsse und auf die Felder geschwemmt. Das Wasser des nahegelegene Toro-Fluss ist mit Schwermetallen und giftigen Stoffen durchsetzt und wurde inzwischen als ungeeignet für den Konsum durch Mensch und Tier erklärt. In Ermangelung anderer Alternativen und aufgrund der mangelnden Aufklärung über Gesundheitsrisiken decken die Dorfgemeinschaften weiter flussabwärts ihren Wasserbedarf nach wie vor aus dem Fluss. Erkrankungen von Mensch und Tier sind die Folge.
Als Antwort auf den wachsenden Druck von Seiten der Bevölkerung und einiger Behörden haben die Goldschürfer ein privates Sicherheitsunternehmen mit der Absperrung des Berges beauftragt. Das Unternehmen hat bewaffnetes Personal an allen Zugängen positioniert und weder der Staat noch Medien konnten sich in den zurückliegenden Monaten Zugang zum Berg verschaffen.
Nach Angaben der Umweltabteilung der Stadtverwaltung von Huamachuco werden am Cerro del Toro monatlich 3-4 Tonnen Zyanid für die Goldgewinnung „verarbeitet“.
Ein Filtersystem, Umweltschutzmaßnahmen oder eine staatliche Aufsicht gibt es nicht. Keine Umweltverträglichkeitsstudie, keine Steuerzahlungen – die ganze Aktivität ist hochgradig illegal, doch da angeblich der Regionalpräsident von La Libertad sowie andere hohe Funktionäre selbst in die illegalen Goldschürfereien am Cerro del Toro involviert sind, verlaufen Anzeigen und Notstandserklärungen im Sande.
Der anhaltend hohe Goldpreis von ca. 680 USD pro Unze Gold macht den Goldabbau nicht nur für die großen, internationalen Unternehmen, sondern auch für kleine Goldschürfer zu einem lukrativen Geschäft. Viele Goldschürfer wissen nicht, welchen gesundheitlichen Schädigungen sie sich mit ihrer Aktivität aussetzen. Die meisten der Goldschürfer am Cerro del Toro sind ohnehin nicht die Eigentümer der Konzession, sondern Arbeiter, die nur einen Bruchteil dessen verdienen, was sie unter Einsatz ihres Lebens für ihre Arbeitgeber produzieren. Doch ein schlechter Job ist besser als kein Job. Und Menschen ohne Job gibt es in Peru mehr als genug....